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Ernst Robert Curtius

Ernst Robert Curtius (1886-1956)

Nach seiner Schulzeit im Elsass studierte Curtius in Berlin und Straßburg Sanskrit
und vergleichende Sprachwissenschaft, danach neuere Philologien und Philosophie. Nach seiner Habilitation in Bonn lehrte er hier, bevor er das Fach Romanistik als ordentlicher Professor an den Universitäten Marburg (1920-1924) und Heidelberg (1924-1929) vertrat, um dann 1929 auf einen Lehrstuhl nach Bonn zurückzukehren und bis zu seiner Emeritierung 1951 zu bleiben.

In seiner Lehr- und Forschungstätigkeit nach dem Ersten Weltkrieg bemühte er sich besonders als Interpret moderner, Europa-offener französischer Autoren wie Henri Bergson, Paul Claudel und André Gide, um Kenntnisse über und Verständnis für das moderne geistige Frankreich zu vermitteln. Sein Hauptwerk „Europäische Literatur und lateinisches Mittelalter“ erschien 1948.

Curtius besaß die Fähigkeit, seine strenge Wissenschaftlichkeit mit einer Vermittlertätigkeit für breitere Kreise zu verbinden, was ihm manche Fachkollegen als „Feuilletonismus“ ankreideten. Er war Mitglied des Ordens Pour le Merite, und auch nach dem letzten Krieg wirkte er als ein Wegbereiter der deutsch-französischen Versöhnung.

Ernst Friesenhahn

Ernst Friesenhahn (1901-1984)

Nach Studium, Promotion und Habilitation an der Bonner Universität wirkte Friesenhahn zeitweise als außerplanmäßiger Professor und wurde aus politischen Gründen erst 1946 zum Ordinarius berufen. In seiner Habilitationsschrift „Grundfragen der Staatsgerichtsbarkeit“ hatte er die Zweckmäßigkeit einer eigenen Staatsgerichtsbarkeit dargestellt, die in der Weimarer Verfassung von 1919 fehlte. Friesenhahns Argumentation trug wesentlich dazu bei, dass der Parlamentarische Rat im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland die Schaffung des Verfassungsgerichts in Karlsruhe vorsah. Friesenhahn wurde auch zum Verfassungsrichter gewählt und hat dieses Amt von 1951 bis 1968 ausgeübt. 1950/51 war er Rektor der Universität.

Paul Martini

Paul Martini (1889-1964)

Nach dem Studium der Medizin in München und Kiel folgten Promotion und Assistententätigkeit mit Habilitation an der II. Medizinischen Münchner Klinik. Nach mehrjähriger Tätigkeit als Chefarzt am St. Hedwigskrankenhaus in Berlin wurde er 1932 als Direktor der Bonner Medizinischen Universitätsklinik berufen, wo er bis zu seiner Emeritierung 1957 tätig war.

Er war Arzt, erfolgreicher akademischer Lehrer und darüber hinaus in der Forschung tätig. Seine Arbeiten zu physikalischen Untersuchungsbedingungen und über klinische Pharmakologie lieferten wichtige Beiträge zur Entwicklung und Differenzierung der Inneren Medizin. Dies gilt insbesondere für seine 1932 veröffentlichte „Methodenlehre der therapeutischen Untersuchung“, mit der er die Förderung und Weiterentwicklung der klinisch-therapeutischen Forschung über Jahrzehnte so wesentlich geprägt hat, dass der Verband Forschender Arznei­mittel­her­steller seit 1969 einen nach Paul Martini benannten Forschungspreis mit einer Dotierung von 25.000€ vergibt. 1953/54 war Martini auch Rektor der Universität.

Barthold Georg Niebuhr

Barthold Georg Niebuhr (1776-1831)

In Kopenhagen geboren, hat der vor allem sprachlich hochbegabte Niebuhr einige Zeit in Kiel studiert, aber ohne einen Abschluss. Er wurde Finanzexperte, trat als Seehandlungsdirektor in den preußischen Staatsdienst, war Historiograph des Königshauses. Als Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften hielt er Vorlesungen zur römischen Geschichte an der Berliner Universität, ohne Professor zu sein. 1816 ging er nach Italien, als preußischer Gesandter beim Heiligen Stuhl in Rom. Auf seiner Rückreise 1823 kam er nach Bonn und lernte die neugegründete Universität kennen. Aufgrund einer Sonderregelung als Professor an diese Universität berufen, hielt er ab 1825 bis zu seinem Tod Vorlesungen, vor allem über römische Geschichte.

Halb Politiker, halb Wissenschaftler kann Niebuhr das Verdienst in Anspruch nehmen, Mitbegründer der philologisch-kritischen Geschichtswissenschaft zu sein, als eigenständige wissenschaftliche Disziplin.

Wolfgang Paul

Wolfgang Paul (1913-1993)

Wolfgang Paul wurde 1952 als ordentlicher Professor und Direktor des Physikalischen Instituts nach Bonn berufen. Er hatte zuvor in München und Berlin Physik und Ingenieurwissenschaften studiert, sich 1944 in Göttingen habilitiert und bis 1952 dort als Professor gearbeitet.

Pauls Forschungsinteressen waren die Atom- und Molekülphysik, die Massen-spektrometrie und die Elementarteilchenphysik. In seiner Amtszeit als Direktor wurde in Bonn das erste europäische Elektronensynchrotron gebaut, dem später größere folgten. Seine wissenschaftlichen Erfolge brachten ihm verschiedene prominente Nebenämter ein, auch nach seiner Emeritierung 1981: 1964-1967 Direktor am CERN bei Genf, 1970-1973 Vorsitzender des Direktoriums am DESY in Hamburg, 1979-1989 Präsident der Alexander-von-Humboldt-Stiftung. Seit 1980 Mitglied des Ordens Pour le Mérite, erhielt er 1989 den Physik-Nobelpreis für die Entwicklung der nach ihm benannten Ionenfallen-Technik.

Luigi Pirandello

Luigi Pirandello (1867-1936)

Pirandello, in Agrigent auf Sizilien geboren, studierte in Rom Romanische Philologie und setzte diese Studien 1889 an der Universität Bonn fort. Er promovierte hier 1891 mit einer Arbeit über „Laute und Lautentwicklung der Mundart von Grigenti“ (dem heutigen Agrigent). Nach einer Lektorentätigkeit am hiesigen Romanischen Institut kehrte er 1892 nach Italien zurück.

Neben seiner literarischen Tätigkeit war er viele Jahre Dozent und später Professor am römischen Istituto Superiore di Magistero, der Pädagogischen Akademie in Rom.

Vor allem seine Theaterstücke und seine rund 350 Kurzgeschichten machten ihn zu einem der namhaftesten italienischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. 1934 erhielt er den Nobelpreis für Literatur.

Josef Schumpeter

Josef Schumpeter (1883-1950)

Josef Alois Schumpeter studierte in Wien Rechtswissenschaft und National­ökonomie. Nach einer Tätigkeit als Anwalt in Kairo habilitierte er sich und wirkte als Professor in Czernowitz und Graz. Von 1914 bis 1924 übte Schumpeter verschiedene Tätigkeit im Staatsdienst und in der Wirtschaft aus; unter anderem war er sieben Monate Finanzminister Österreichs.1925 folgte er einem Ruf auf einen Lehrstuhl für wirtschaftliche Staatswissenschaft an der Bonner Universität. Hier wirkte er, bis er 1932 einen Ruf an die Harvard University erhielt, wo er dann bis zu seinem Tod tätig war.

Aufgrund seiner vielseitigen Begabung und Kenntnisse lieferte er nicht nur wichtige und beachtete Beiträge zu den Themen Kapitalismus, Sozialismus und Unternehmertum; er prägte auch maßgeblich die volks- und betriebswirtschaftliche Forschung durch die Einbeziehung mathematischer Methoden in die theoretische Ökonomie.

Konrad Adenauer

Konrad Adenauer (1876 -1967)

Konrad Adenauer kam nach Studienjahren in Freiburg und München 1895 an die Universität Bonn und legte hier 1897 das Erste Juristische Staatsexamen ab. Adenauer war 1917 -1933 Oberbürgermeister der Stadt Köln, von 1921 bis 1933 auch Vorsitzender des Preußischen Staatsrates, der zweiten Kammer des Parlaments, und er war von 1949 bis 1963 der erste Bundeskanzler der Bundes­republik Deutschland.

Friedrich Wilhelm August Argelander

Friedrich Wilhelm August Argelander (1799 -1875)

wurde nach Tätigkeiten in Turku und Helsinki 1836 als Professor für das Fach Astronomie an die Universität Bonn berufen. Nicht nur die Errichtung der Bonner Sternwarte, sondern vor allem die so genannte „Bonner Durch­musterung“ haben ihm einen weltweiten Ruhm eingetragen: Auf 48 großen Kartenblättern und in 3 Katalogbänden hat er 324.198 Sterne verzeichnet. Er war zweimal Rektor.

Ernst Moritz Arndt

Ernst Moritz Arndt (1769-1860)

Ernst Moritz Arndt hatte sich energisch für Bonn als Universitätssitz eingesetzt und wurde 1818, im Gründungsjahr der Universität, auf eine Professur für Neuere Geschichte berufen. Mit seinen Publikationen und der darin dargestellten politischen Einstellung machte er sich demagogischer Umtriebe verdächtig; er wurde verhaftet, suspendiert, später seines Amtes enthoben und erst 1840 rehabilitiert. Im selben Jahr wurde er zum Rektor gewählt. Arndt trat nicht so sehr durch große Forschungsarbeiten hervor, sondern war aufgrund seines Kampfes für Freiheit und die Einheit Deutschlands einer der meistgefeierten Männer der damaligen Zeit.

Karl Barth

Karl Barth (1886-1968)

Karl Barth wurde 1930 als Professor für Systematische Theologie nach Bonn berufen. Er wurde 1931 ostentativ Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands und galt als Gegner des theologischen Liberalismus, der Protestantismus und Nationalismus zu verbinden versuchte. Im Dritten Reich war er einer der Inspiratoren der „Bekennenden Kirche“, die sich gegen die so genannten Deutschen Christen stellte. Als er den Amtseid auf Hitler und den Hitlergruß zu Beginn der Vorlesungen verweigerte, wurde er 1935 entlassen. Barth kehrte nach dem Krieg 1946/47 nach Bonn zurück, um beim Wiederaufbau der Evangelisch-Theologischen Fakultät zu helfen.

Erwin Emil von Beckerath

Erwin Emil von Beckerath (1889-1964)

Erwin Emil von Beckerath lehrte und forschte 1949-1964 als Wirtschafts-, Staats- und Finanzwissenschaftler an der Universität Bonn. Er war ein maßgeblicher Vertreter des so genannten Ordoliberalismus als drittem Weg zwischen Planwirtschaft und laisser-faire-Liberalismus. Als Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats beim Bundeswirtschaftsministerium 1949-1964 hat er die Wirtschaftspolitik Ludwig Erhards als „soziale Marktwirtschaft“ mit bestimmt.


Für das nach Beckerath benannte Apartment unseres Internationalen Gästehauses hat dankenswerterweise Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Horst Albach die Patenschaft übernommen.

Paul Clemen

Paul Clemen (1866-1947)

Paul Clemen lehrte von 1894 bis 1936 Kunstgeschichte an der Universität Bonn. Er war der erste Provinzialkonservator der Rhein­provinz und einer der Initiatoren für die Gründung des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und Landschaftsschutz. Sein Hauptwerk „Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz“ in 56 Bänden zählt zu den Standardwerken der deutschen Kunstgeschichte. Schließlich kann er auch einer der Pioniere der heutigen Museumspädagogik genannt werden.


Für das nach Clemen benannte Apartment unseres Internationalen Gästehauses hat dankenswerterweise Getränke Schallenberg, Werner Schallenberg, die Patenschaft übernommen.

Heinrich Heine

Heinrich Heine (1797-1856)

Heinrich Heine begann sein Universitätsstudium 1819 in Bonn, bevor er es in Göttingen und Berlin fortsetzte. Neben einer juristischen Vorlesung hörte Heine Schlegels Vorlesung über „Die Geschichte der deutschen Sprache und Poesie“ sowie Vorlesungen von Ernst Moritz Arndt. Heine wurde einer der bedeutendsten deutschen Dichter des 19. Jahrhunderts.

Heinrich Rudolf Hertz

Heinrich Rudolf Hertz (1857-1894)

Heinrich Rudolf Hertz wurde 1888 für das Fach Physik nach Bonn berufen. Der Physiker Hermann von Helmholtz schrieb: „Für den talentvollsten und an originalen Ideen reichsten unter den jüngeren Physikern glaube ich Professor Hertz ... ansehen zu müssen. Er ... ist ebenso befähigt, die abstraktesten mathematischen Theorien zu beherrschen, wie die daraus hergeleiteten Fragen experimenteller Art mit großer Geschicklichkeit und großer Erfindungsgabe in den Methoden zu lösen ...“ Eins seiner wesentlichen Forschungsergebnisse war der Existenznachweis der elektromagnetischen Wellen, womit er die Grundlage schuf für die Entwicklung der drahtlosen Telegraphie und des Radios. Hertz starb mit nur 36 Jahren.


Für das nach Hertz benannte Apartment unseres Internationalen Gästehauses hat dankenswerterweise E-Bridge Consulting, Jens Büchner, die Patenschaft übernommen.

Alfred Kantorowicz

Alfred Kantorowicz (1880-1962)

Alfred Kantorowicz wurde 1923 erster Lehrstuhlinhaber für Zahnheilkunde in Bonn. Sein Aufbau des Faches war mit sozialmedizinischem Engagement verbunden: Er führte Schulzahnärzte und eine fahrbare Schulzahnklinik ein. Dieses Vorsorgesystem war damals einmalig in Deutschland. Er war auch sozialdemokratischer Stadtverordneter. Dies alles brachte den Juden Kantorowicz bereits 1933 in sogenannte Schutzhaft, dann ins KZ. Er wurde zwangsemeritiert. Durch internationale Intervention freigelassen, ging er nach Istanbul. Dort baute er mit großem Erfolg das Fach Zahnmedizin auf. Er kehrte nach dem Krieg als Emeritus nach Bonn zurück.

Friedrich August Kekulé

Friedrich August Kekulé (1829-1896)

Friedrich August Kekulé wurde 1867 auf die Professur für Chemie nach Bonn berufen. Seine Untersuchungen zu Kohlenstoffverbindungen und vor allem die von ihm aufgestellte Systematik der chemischen Verbindungen haben wesentliche Grundlagen für die organische Chemie geschaffen. Er machte das Chemische Institut zu einem der bestausgestatteten in Deutschland und zog damit große Zahlen deutscher und ausländischer Studenten und Jungforscher nach Bonn. Seine Bedeutung als Lehrer hat sich unter anderem darin gezeigt, dass 28 Lehrstühle im In- und Ausland von seinen Schülern besetzt worden sind.


Für das nach Kekulé benannte Apartment unseres Internationalen Gästehauses hat dankenswerterweise Herr Hermann Neusser, der Herausgeber des Bonner Generalanzeigers, die Patenschaft übernommen.

Alexander König

Alexander König (1858-1940)

Alexander König wuchs hauptsächlich in Bonn auf (Villa Hammerschmidt). Er studierte in Greifswald und Marburg Zoologie. 1884 zum Dr. rer.nat. promoviert, wirkte er als Privatgelehrter. Dank des ererbten Vermögens organisierte er Expeditionen, legte Sammlungen an und gründete das heutige Zoologische Forschungsmuseum in Bonn, das seinen Namen trägt. 1934 ernannte ihn die Universität Bonn zum Ehrenbürger.


Für das nach König benannte Apartment unseres Internationalen Gästehauses haben dankenswerterweise Dr. Gisela † und Professor Dr. Rolf Dederich die Patenschaft übernommen.

Wilhelm Krelle

Wilhelm Krelle (1916-2004)

Wilhelm Krelle wurde nach einer Lehrtätigkeit in St. Gallen 1958 nach Bonn berufen und lehrte hier bis 1982 wirtschaftliche Staatswissenschaften mit dem Schwerpunkt Wirtschaftstheorie. Im Vordergrund seiner wissenschaftlichen Arbeiten stand die Verbindung wirtschaftlicher Probleme mit Mathematik in der Entwicklung ökonometrischer Prognosemodelle.


Für das nach Krelle benannte Apartment unseres Internationalen Gästehauses haben dankenswerterweise Germania Gebäudedienste die Patenschaft übernommen.

Wilhelm Levison

Wilhelm Levison (1876-1947)

Wilhelm Levison wurde nach seinem Studium 1903 Privatdozent und 1920 ordentlicher Professor an der hiesigen Universität. Er war zu seiner Zeit der beste deutsche Kenner des Frühmittelalters. Ab 1925 war Levison Mitglied der Zentral­direktion der „Monumenta Germaniae Historica“ zur Erforschung des deutschen Mittelalters und zur Edition der wichtigsten Geschichtsquellen. Als Jude wurde er 1935 zwangspensioniert und konnte sich 1939 in letzter Minute nach Großbritannien retten, wo er an der Universität in Durham weiter forschte und lehrte. Kurz vor seinem Tod erschien dann noch sein großes Werk „England and the Continent in the Eighth Century“.

Maria Gräfin von Linden

Maria Gräfin von Linden (1869-1936)

Maria Gräfin von Linden konnte nur mit Hilfe ihres Großonkels, der Staatsminister im damaligen Königreich Württemberg war, 1891 als erste Frau im Königreich die Reifeprüfung ablegen und anschließend mit einem Sonderprivileg des Königs an der Universität Tübingen Mathematik, Physik, Mineralogie und Zoologie studieren. 1895 wurde sie zum Dr.rer.nat. promoviert. Ab 1899 wirkte sie an der Universität Bonn als Assistentin. 1900 wurde ihr von der französischen Akademie der Wissenschaften der Da-Gama-Machado-Preis verliehen. Ihr Antrag, sich habilitieren zu können, wurde nach zweijähriger Prüfung abgelehnt. Sie wurde mit dem Aufbau einer Parasitologischen Abteilung betraut. Ihr wurde eine persönliche Titularprofessur verliehen, ohne dass ihr damit eine Lehrbefugnis erteilt worden wäre. Sie musste sich auf ihre Forschungsarbeit sowie Übungen und Demonstrationen beschränken. Forschungsschwerpunkte waren Erforschung und Bekämpfung von Parasiten bei Mensch und Tier, Bakteriologie und Chemotherapie. 1933 wurde sie mit 64 Jahren zwangspensioniert und starb 1936 in Liechtenstein. Allen Widerständen zum Trotz war sie damit die erste Professorin an der Universität Bonn.

Friedrich Nietzsche

Friedrich Nietzsche (1844-1900)

Friedrich Nietzsche begann sein Studium der Klassischen Philologie und Evangelischen Theologie 1864 an der Universität Bonn, von wo er später nach Leipzig wechselte. Als Philosoph und Schriftsteller wurde er mit seinen unsystematischen Schriften und seinem oft aphoristischen Prosastil zu einem der einflussreichsten Denker der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert.

Friedrich Wilhelm Eduard Pflüger

Friedrich Wilhelm Eduard Pflüger (1829-1910)

Friedrich Wilhelm Eduard Pflüger war von 1859 bis zu seinem Tod als bedeutender Physiologe an der Universität Bonn tätig. Neben wichtigen Untersuchungen zum Stoffwechsel von Fetten, Kohlehydraten und Proteinen gab er das über 130 Bände umfassende ‚Pflügers Archiv für die gesamte Physiologie“ heraus; heute „Pflügers Archiv – European Journal of Physiology“. Er war Ehrenbürger der Stadt Bonn und Mitglied des Ordens Pour le Mérite.

August Wilhelm von Schlegel

August Wilhelm von Schlegel (1767-1845)

August Wilhelm von Schlegel wurde 1818 an die neu gegründete Bonner Universität berufen. Er war weithin bekannt als Dichter, Kritiker und Übersetzer – vor allem der Werke Shakespeares. Durch seine germanistischen und romanistischen Arbeiten wurde er zum wesentlichen Mitbegründer der Geisteswissenschaften an der jungen Universität. Außerdem führte er mit seinen Forschungen zum Sanskrit und früher indischer Literatur das Fach Indologie in Deutschland ein.


Für das nach Schlegel benannte Apartment unseres Internationalen Gästehauses haben dankenswerterweise Prof. Dr. Werner Besch die Patenschaft übernommen.

Robert Schuman

Robert Schuman (1886-1963)

Robert Schuman begann sein Studium der Rechtswissenschaft 1904 an der Universität Bonn, das er dann in München, Berlin und Straßburg fortsetzte; er war luxemburgischer-lothringischer Abstammung. Er wirkte als Politiker, war von 1919 bis 1940 und nach dem Zweiten Weltkrieg bis zu seinem Tode Mitglied der französischen Nationalversammlung, war Minister­präsident von Frankreich und gehörte verschiedenen Regierungen als Außen-, Finanz- und Justizminister an. Er ist einer der Gründungs­väter der Europäischen Union und wurde 1958 erster Präsident des Europa-Parlaments in Straßburg.

Carl Schurz

Carl Schurz (1829-1906)

Carl Schurz studierte ab 1847 Philologie und Geschichte in Bonn. Er beteiligte sich an der Märzrevolution 1849, musste nach der Niederlage aus Deutschland fliehen, ging über London in die USA. Dort wurde er einer der einflussreichsten Führer der Republikanischen Partei und war unter Präsident Hayes von 1877 bis 1881 Innenminister (Secretary of the Interior).


Für das nach Schurz benannte Apartment unseres Internationalen Gästehauses haben dankenswerterweise Dr. Ingeborg und Professor Dr. Hermann Sabel die Patenschaft übernommen.

Richard Thoma

Richard Thoma (1874-1957)

Richard Thoma lehrte von 1928 bis 1945 Öffentliches Recht und Staatsrecht in Bonn. Er gilt als einer der bedeutendsten Staatsrechtswissenschaftler in der Zeit vom Kaiserreich bis zur Bundesrepublik. 1948/49 war er Berater des Parlamentarischen Rates in Bonn und Gutachter bei der Erarbeitung des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland.

Fritz Tillmann

Fritz Tillmann (1874-1953)

Fritz Tillmann war von 1913 bis 1940 Professor für Moraltheologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät in Bonn. Als einflussreicher Hochschullehrer war er von 1919 bis 1921 Rektor und bewahrte die Universität in der schwierigen Besatzungszeit nach dem Ersten Weltkrieg vor einer Schließung durch die französischen Besatzungsbehörden. 1920 gründete er mit dem „Verein Studentenwohl e.V.“ das erste Studentenwerk in Deutschland. Sein hochschulpolitisches Engagement führte ihn und Gleichgesinnte 1929 zur Gründung des Deutschen Hochschulverbandes, deren erster Vorsitzender er wurde.

Ernst Zitelmann

Ernst Zitelmann (1852-1923)

Ernst Zitelmann war von 1883 bis zu seiner Emeritierung 1921 Professor der Rechtswissenschaften in Bonn. Er war einer der bedeutenden Wissenschaftler, welche die Neuorientierung des deutschen Rechts um 1900 geprägt haben. Seine Arbeiten galten vor allem dem Bürgerlichen Recht. Der Entwurf des Bürgerlichen Gesetzbuches von 1888 erfuhr allein durch Zitelmanns konstruktive Kritik 70 Änderungen. Zitelmann war 1902/03 und 1918/19 Rektor der Bonner Universität.