Augenlust – Niederländische Stillleben im Detail
Funkelnde Gläser und feinstes Porzellan, saftige Früchte und exotische Gewürze: In niederländischen Stillleben des 17. Jahrhunderts kann das Auge lustvoll umherschweifen und zahlreiche Kostbarkeiten entdecken. Die malerische Wiedergabe der einzelnen Gegenstände ist oft von einer solchen Perfektion, dass man die realen Objekte vor sich zu sehen glaubt.
Im 17. Jahrhundert waren die Niederlande eines der weltweit fortschrittlichsten Länder. Während Handelsgesellschaften als Global Player die internationalen Märkte eroberten, revolutionierten Wissenschaftler das Bild von der Wirklichkeit, indem sie Fernrohre und Mikroskope erfanden. Gleichzeitig erlebten die Künste und der Kunsthandel eine zuvor unvorstellbare Blüte. Von diesen Entwicklungen und Errungenschaften erzählen die Stillleben.
Zugleich gewähren sie auch einen Blick auf die Schattenseiten des wirtschaftlichen und technischen Booms, schließlich mussten die kostbaren Objekte, die man auf die Leinwand bannte, erst einmal hergestellt, erworben oder importiert werden. Ohne harte Arbeit, koloniale Ausbeutung und unfaire Ressourcenverteilung war der Luxus, von dem die Bilder zeugen, nicht zu haben.
Die Ausstellung im LVR-LandesMuseum Bonn verschreibt sich dem Konzept einer „slow exhibition“: In zwölf Kabinetten präsentiert sie jeweils ein zentrales Stillleben und lädt dazu ein, sowohl die Schönheit der Gemälde zu bewundern als auch die Geschichten ihrer Details zu entdecken. Weitere Objekte wie Globen, Bücher und venezianische Gläser, aber auch zahlreiche Alltagsgegenstände, die noch nie außerhalb der Niederlande zu sehen waren, erzählen vom Leben im 17. Jahrhundert. So bietet die Ausstellung ein Fest für die Sinne und eröffnet zugleich einen aufschlussreichen Blick auf die unsichtbaren Schicksale hinter den Bildern und ihren Objekten.
Die Ausstellung entstand in enger Kooperation mit der bedeutenden Sammlung der Universität Amsterdam, mit ihrer 400-jährigen Geschichte selbst ein Produkt des 17. Jahrhunderts, mit der Stadtarchäologie Amsterdam und in wissenschaftlicher Zusammenarbeit mit Prof. Birgit Ulrike Münch vom Kunsthistorischen Institut der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Treffpunkt:
14.20 Uhr am LVR-LandesMuseum Bonn
Colmantstr. 14-16, 53115 Bonn
Kosten: 7,00 € pro Person Eintritt
Bitte melden Sie sich bis zum 15.01.2023 unter programm [at] uniclub-bonn [dot] de an. Beachten Sie bitte, dass eine Teilnahme erst nach bestätigter Anmeldung Überweisung des Teilnehmerbetrages
von 7 €/Person auf unser Konto bei der Sparkasse KölnBonn, IBAN DE57 3705 0198 0000 0601 11 möglich ist!