Sonntag
18.01.2015
11.00 Uhr
Wolfgang-Paul-Saal
Nach einem Begrüßungstrunk folgt das Konzert des Vokalensembles CantArte
Das Vokalensemble CantArte wurde 2013 in Bonn gegründet. Der erste Auftritt fand im Rahmen des Beethovenfestes 2013 statt und brachte, mit einem umfangreichen Programm von Madrigalen aus dem XV. und dem XVI. Jahrhundert eine Neubelebung der Interpretation der europäischen Renaissancemusik. Schon der erste Auftritt weckte beim Publikum eine spontane Begeisterung und hatte zahlreiche weitere Verpflichtungen zur Folge. In CantArte haben sich Opernsänger und professionelle Interpreten Alter Musik zu einem Vokalensemble zusammengefunden.
Zu den Komponisten ihres Repertoire gehören u. a. Adrian Willaert, Jacob Arcadelt, Tomás Luis de Victoria, Orlando di Lasso, Palestrina und Monteverdi.
Nach dem Konzert findet gegen 13.00 Uhr der traditionelle Neujahrsbrunch statt. Anmeldung erforderlich.
(ursprünglich für den 25.01.2015 geplant)
Sonntag
08.02.2015
11.00 Uhr
Wolfgang-Paul-Saal
Zum Ende der Ausstellung von Andreas Weische
sprechen die Kunstkritikerin Christina zu Mecklenburg
und Prof. Dr. Lothar Hönnighausen mit dem Künstler.
Kleiner Imbiss.
Anmeldung erforderlich!
Mittwoch
11.02.2014
19.30 Uhr
Josef-Schumpeter-Saal
Vortragsreihe „Forschen hilft Heilen”
Prof. Dr. med. Hans-Jürgen Biersack
(Nuklearmedizin)
Hans-Jürgen Biersack war seit 1986 als Professor und Direktor des Instituts für Nuklearmedizin der Universität Bonn tätig. Er war Dekan der medizinischen Fakultät, Präsident der deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin, Präsident der Internationalen Gesellschaft für Nuklearmedizin und Biologie sowie Herausgeber der Zeitschrift Nuklearmedizin. Forschungsgebiete: Nuklearmedizin in der Diagnose von Krankheit der Leber, des Herzens, der Schilddrüse und des Knochengerüsts, Gehirnforschung, Untersuchungen zu Epilepsie, Gehirngefäßerkrankungen und Gehirntumoren. Auszeichnungen: Bundesverdienstkreuz, Werner Heisenberg-Medaille.
Seit 70 Jahren spielen Radioisotope in der Nuklearmedizin eine große Rolle. Zunächst wurde Radiojod zur Behandlung des Schilddrüsen-Karzinoms eingesetzt, später dann Strontium zur Therapie von Knochenmetastasen. In den letzten Jahren hat die Behandlung von Lebertumoren durch lokale Applikation von Isotopen über die Leberschlagader große Bedeutung erlangt. Ein typisches Beispiel für eine maßgeschneiderte (personalisierte) Tumortherapie beruht auf der rezeptor-spezifischen Radioaktivitätsanreicherung entsprechender markierter hormonähnlicher Präparate, wobei zum Nachweis dieser Rezeptoren zunächst eine Diagnostik mit dem später zu verabfolgenden Therapieisotop erfolgt (Theranostics). Die zuletzt genannten Verfahren haben zu einer breiten Anwendung der Nuklearmedizin in der Onkologie geführt.
Freitag
20.02.2015
15.00 Uhr
Museum König
Prof. Dr. J.-Wolfgang Wägele
(Direktor Museum König)
Im Anschluss Führung durch unser Mitglied
Prof. Dr. Rainer Keller (Zoologie)
Anmeldung erforderlich.
Montag
23.02.2015
18.00 Uhr
Wolfgang-Paul-Saal
Leibniz-Vorlesung
Prof. Dr. Antje Boetius
(Leiterin der Forschungsgruppe Mikrobielle Habitate und der HGF-MPG Brückengruppe für Tiefseeökologie und –Technologie HGF MPG Group for Deep-Sea Ecology and Technology, Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie, Bremen)
Grußwort:
Dorothee Dzwonnek
(Generalsekretärin der DFG)
Einführung:
Prof. Sigrid Peyerimhoff
(Leibniz-Preisträgerin, Bonn)
Dienstag
03.03.2015
19.30 Uhr
Wolfgang-Paul-Saal
Prof. Dr. Ulrich Kubitscheck
(Institut für Physikalische und Theoretische Chemie)
Die Lichtmikroskopie mit fluoreszierenden Molekülen ist zu einem unentbehrlichen Hilfsmittel der biologischen Grundlagenforschung, aber auch der angewandten Medizin geworden. Bis zum Beginn der 90er Jahre wurden Anwendungen durch eine scheinbar unumstößliche Grenze aufgehalten: Ernst Abbe hatte 1873 gezeigt, dass die optische Auflösung auf etwa die halbe Wellenlänge des Lichtes begrenzt ist – ungefähr 0.25 Mikrometer. Indem sie auf geniale Weise die speziellen Eigenschaften fluoreszierender Moleküle ausnutzten, haben die Preisträger des Jahres 2014 Eric Betzig, Stefan W. Hell and William E. Moerner die Abbe´sche Grenze überwunden und machen es heute möglich, Strukturen im Größenbereich von Nanometern im Lichtmikroskop aufzulösen. Im Vortrag werde ich die Grundlagen, Möglichkeiten und Grenzen der Lichtmikroskopie besprechen, dann veranschaulichen, auf welche Weisen die Grenzen umgangen wurden und beispielhafte Anwendungen der „Nanoskopie“ in der Biomedizin aufzeigen.
Prof. Dr. Ulrich Kubitscheck leitet die Arbeitsgruppe „Biophysikalische Chemie“ am Institut für Physikalische und Theoretische Chemie der Rheinischen Friedrich Wilhelms-Universität Bonn. 1990 promovierte er in Physik an der Universität Bremen und ging anschließend zu einem Postdocaufenthalt an das Weizmann Institute of Science in Rehovot, Israel. Er habilitierte sich im Fach Biophysik an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster im Jahr 2000, bevor er 2004 nach Bonn berufen wurde. Ulrich Kubitscheck entwickelt mikroskopische Einzelmolekültechniken, ist Autor von über 80 wissenschaftliche Publikationen und hat umfassende Erfahrung in der Lehre in den Bereichen Physikalische Chemie, Biophysik und quantitative Mikroskopie.
Einführung:
Prof. Dr. Max G. Huber
(Theoretische Physik, Universität Bonn)
Mittwoch
11.03.2015
19.30 Uhr
Schumpeter-Raum
Dr. Dr. h.c. F. W. Hellmann
Der Vortrag schildert – und dokumentiert mit Bildern – das Leben dieser drei Bonner: Gottfried Kinkel als Hochschullehrer, Literat, Journalist und Politiker; Johanna Kinkel als emanzipierte Frau und Musikerin; und der junge Carl Schurz als politischer Mitstreiter.
Es geht um ihr Leben im provinziellen Bonn, um ihr soziales und demokratisches Engagement, um ihre Verstrickungen in die Wirren der Märzrevolution 1848 mit Kampf, Verurteilung und Flucht ins Ausland; und schließlich um die beachtliche politische Karriere von Schurz in den USA.
F. W. Hellmann: 1933 in Düsseldorf geboren. Studium der deutschen und französischen Literaturwissenschaft in Köln, Berlin, Paris und Freiburg. Nach Promotion und Staatsexamen zweijährige Lehrtätigkeit an der Patna University in Indien. Danach bis 1998 Tätigkeit im Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) als Stellv. Generalsekretär.
Montag
16.03.2015
18.00 Uhr
Wolfgang-Paul-Saal
und Foyer
(Ausstellungsdauer bis 08.05.2015)
In ihren Ölgemälden gestaltet Margot Berger Alltagserfahrungen und Reiseerlebnissse, die ihr aber auf eine den Betrachter faszinierende Weise zu rätselhaften Chiffren werden. Dabei liegt die besondere Spannung gerade in dem Gegensatz zwischen der Klarheit ihrer Farben und Formen, die durch ihre Lasurentechnik noch intensiviert wird und der Kryptik ihres Verweischarakters. Auf eine künstlerisch anspruchsvolle Weise erhöht die scheinbare Verständlichkeit ihrer Zeichensprache die „Ungewissheit“ und Vieldeutigkeit dieser fremden Welt, in die sich der Betrachter entführt sieht.
Begrüßung:
Prof. Dr. Lothar Hönnighausen
Einführung:
Christina zu Mecklenburg
Margot Berger
Bewegte Farben II
Öl, 100 x 80 cm
Montag
20.04.2015
18.30 Uhr
Wolfgang-Paul-Saal
Gemeinschaftsveranstaltung mit der Deutschen Gesellschaft e. V.
Begrüßung:
Prof. Dr. Lothar Hönnighausen
Vorsitzender des Uniclubs
Impuls:
Jürgen Nimptsch
Oberbürgermeister Bonn
Podium:
Moderation:
Dr. Helge Matthiesen
Bonner General-Anzeiger
Dienstag
21.04. und Mittwoch 22.04.2015
Amsterdam
(Anreise mit dem Bus, Unterbringung im Hotel Hotel Estheré)
Schwerpunkte der Exkursion sind die neue Organisation des Rijksmuseum sowie die laufende Ausstellung des späten Rembrandt mit Gemälden wie dem berühmten „Jakobssegen”. In dem zwischen 1655 und 1658 entstandenen Gemälde vermitteln subtile Lichtführung im Zusammenspiel mit der Farbgebung Weiß-Gelb-Beige, Blassrot und durch Gold aufgehelltes Braun das ergreifende Miteinander der drei Generationen.
Anmeldung bis zum 23.03.2015 bei Frau Jöher
Dienstag
28.04.2015
19.30 Uhr
Wolfgang-Paul-Saal
Prof. Dr. Stephan Berg
(Intendant des Kunstmuseums Bonn)
Prof. Dr. Stephan Berg, der im Kunstmuseum Bonn eines der wichtigsten Museen der neuen deutschen und amerikanischen Kunst entwickelt hat, ist vielen unserer Mitglieder von seinen interessanten Führungen bekannt. Sein Vortrag im Uniclub wird auf die Hintergründe eingehen und erläutern, „was die Museumswelt im Innersten zusammenhält”.
Mittwoch
29.04.2015
19.30 Uhr
Wolfgang-Paul-Saal
Gemeinschaftsveranstaltung mit der Gesellschaft der
Freunde des Beethoven-Orchesters
Gemeinsam mit dem Universitätsclub Bonn veranstaltet die Gesellschaft der Freunde des Beethoven Orchesters Bonn e. V. eine Podiumsdiskussion mit dem renommierten Musikwissenschaftler und Dirigenten Prof. Dr. Peter Gülke. Der Siemens-Preisträger ist Ehrenmitglied der Gesellschaft der Freunde des Beethoven Orchesters Bonn e. V. und spricht über seine Beethoven-Veröffentlichung „…immer das Ganze vor Augen. Studien zu Beethoven.”
Moderation:
Dr. Manfred Osten
Musikalische Begleitung:
Florian Noack
(Gewinner zahlreicher internationaler Wettbewerbe, z.B. Rachmaninoff-Wettbewerb oder Karlrobert-Kreiten-Klavierwettbewerb)
Ludwig van Beethoven
Dienstag
05.05.2015
19.30 Uhr
Wolfgang-Paul-Saal
Gemeinschaftsveranstalung mit der Josef-Höffner-Gesellschaft
Josef-Höffner-Vorlesung
Rainer Maria Kardinal Woelki
(Erzbischof von Köln)
Moderation:
Prof. Dr. Lothar Roos
(Christliche Gesellschaftslehre, Universität Bonn)
Mittwoch
06.05.2015
19.30 Uhr
Wolfgang-Paul-Saal
Dederich-Vorlesung
Dr. Holger Haas
(Chefarzt Allgemeine Orthopädie, Unfallchirurgie und Sportmedizin)
Im Rahmen der Ehrungen unseres verstorbenen Ehrenmitglieds, Prof. Dr. Rolf Dederich, wird sein Nachfolger als Chefarzt des Petrus-Krankenhauses, Dr. Holger Haas, eine Vorlesung über „Die Orthopädie nach Dederich” halten.
Donnerstag
07.05.2015
19.30 Uhr
Schumpeter-Raum
Gemeinschaftsveranstaltung mit der der Deutschen Thomas-Mann-Gesellschaft e. V. Ortsverein BonnKöln
Prof. Dr. Detering
Dienstag
12.05.2015
19.30 Uhr
Schumpeter-Raum
Prof. Dr. Paul Geyer
Ludovico Ariostos „komisches Epos” Orlando Furioso (1516/1532) ist auf den ersten Blick ein groß angelegter, genialer, fantasiesprühender Spaß. Bei näherem Hinsehen enthält die nur scheinbar unverbindliche Epenparodie aber auch eine keineswegs harmlose Parodie auf Dantes Divina Commedia (1307-1321). Der Orlando Furioso macht sich über die Erbsünde lustig, ja über die gesamte scholastische Kosmologie und Ontologie. Bereits bei Ariost wird die Transzendenz leer und die menschliche Existenz kontingent. Mit vollem Ernst konstatiert Ariost, dass die menschliche Existenz ein folgenloser Scherz des Schicksals ist.
Paul Geyer: 1955 in Augsburg geboren; 1975-82 Studium der Romanistik, Germanistik und Philosophie in Bonn, München und Toulouse; 1983-96 Assistent bei Winfried Wehle an der Universität Eichstätt; 1987 Promotion; 1995 Habilitation für Romanische Philologie; 1997 Professor an der Universität zu Köln; seit 2003 Professor an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn; seit 2003 Leiter des Bonner Italien-Zentrums; seit 2006 Bonner Sprecher des Internationalen Promotionsstudiengangs „Italianistik“ mit den Universitäten Florenz und Paris IV-Sorbonne; 2007-09 Vorsitzender des Deutschen Romanistenverbandes; 2008-2011 Mitglied des Senats der Universität Bonn; 2011-2014 Dekan der Philosophischen Fakultät der Universität Bonn.
Forschungsschwerpunkte: Italienische Renaissance, Französische Literatur und Philosophie des 17. bis 20. Jahrhunderts, Subjekttheorie, Kritische Kulturtheorie, Europäische Gründungsmythen.
Montag
18.05.2015
18.00 Uhr
Wolfgang-Paul-Saal
Vernissage
Ausstellungsdauer 16.06.2015
Donnerstag
21.05.2015
19.30 Uhr
Wolfgang-Paul-Saal
Max Herresthal / Gerhard Mollweide
Textgrundlage:
Mars. Kriegsnachrichten aus der Familie
Rundbrief der rheinischen Großfamilie Trimborn 1914–1918
Verlag Klartext, 2013. Herausgeber: Heinrich Dreidoppel / Max Herresthal / Gerd Krumeich
Der erste Weltkrieg ist im Zuge der Gedenkveranstaltungen 1914 in der Fachwelt der Politologen und Historker häufig und intensiv behandelt und als „die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ (George F. Kennan) bezeichnet worden In der Dokumentation „Der erste Weltkrieg im Erlebnis der rheinischen Großfamilie Trimborn (Köln), die Max Herresthal und Gerhard Mollweide im Uniclub vorstellen werden, handelt es sich um eine wichtige Ergänzung zur offiziellen Darstellung des ersten Weltkriegs.
In dem bildungsbürgerlich als „Mars“ betitelten Band über das Kriegsgeschehen und seine Verarbeitung im Familienkreis kommen die Stimmen der Betroffenen selbst zu Wort. Um das Projekt zu verstehen, muss man um den geselligen Umgang der Familienmitglieder wissen, die sich in ihrem Gemeinschaftssinn regelmäßig in der Villa des Rechtsanwalts Carl Trimborn in Köln-Horrem trafen. Das Sammeln der Feldpostbriefe und anderer Mitteilungen, sowie eren Vervielfältigung und Verschickung innerhalb der Familie wird in diesem gesellschaftlichen Kontext verständlich.
Es gibt Berichte von einfachen Soldaten, aber auch von einem General, solche die an den Fronten und in den Etappen im Osten und im Westen entstanden sind. Die Textsammlung wird ergänzt und bereichert durch einen umfangreichen Bildteil, dessen Projektion, die Präsentation der Texte einleitet.
Der Kölner Rechtsanwalt Carl Trimborn, der die Sammlung anregte, war Vorsitzender der Zentrumspartei, Mitglied im letzten kaiserlichen Kabinett und nicht zuletzt politischer Ziehvater von Konrad Adenauer. Er schreibt aus Belgien (an der Spitze der Zivilverwaltung), eine Rote-Kreuz-Schwester berichtet aus dem sowjetischen Russland, wohin sie zum Aufspüren deutscher Kriegsgefangener geschickt worden war. Weitere Frauen aus der Familie arbeiten in einer Pulverfabrik in Troisdorf, der Dynamit Alfred Nobel AG, und geben ihre Erlebnisse aus dieser Situation wieder.
In der Präsentation der Dokumentation im Uniclub geht es um den Blick auf die Menschen, ihren Kampf ums Überleben und um ihre Sehnsucht nach Frieden in einer Zeit dramatischer Gefährdung.
Mittwoch
03.06.2015
19.30 Uhr
Wolfgang-Paul-Saal
Prof. Dr. Christian Moser
Das Barbarische ist ein Schlüsselbegriff der abendländischen Kultur. Der Begriff, dessen Ursprünge in der griechischen Antike liegen, ist Teil einer Dichotomie, die durch ihre asymmetrische Struktur charakterisiert ist. Sie erweist sich als erstaunlich langlebig, dient sie doch über Jahrtausende hinweg und bis in unsere Gegenwart als wichtiges Instrument zur Konstruktion einer okzidentalen Identität. Der eine Pol der Opposition, der sukzessive von den Hellenen, den Römern, den Christen, Europa und dem Westen eingenommen wurde, bezeichnet ein „Wir”, das sich seiner Überlegenheit versichert, indem es sich gegen einen barbarischen „Anderen” abgrenzt, dem die Errungenschaften der Kultur rundweg abgesprochen werden. Das Barbarische markiert mithin einen Grenzbegriff der Kultur. Es verweist auf das Andere der Kultur, dessen diese jedoch bedarf, um sich als solche bestimmen zu können. Das ›Wir‹, das sich über die Ausschließung des Barbaren definiert, begibt sich dadurch in seine Abhängigkeit. Weil das Ausgeschlossene für das Ausschließende konstitutiv ist, lässt es sich nicht ganz ausschließen. Eben das Bemühen, eine scharfe Grenzlinie zum barbarischen Anderen zu ziehen, befördert unterschwellig ihre Destabilisierung. Die Entgegensetzung von Zivilisation und Barbarei ist in ihrer Grundstruktur labil, was zum einen die Dynamik stets erneuerter Ausschließung nach sich zieht, zum anderen aber auch die Möglichkeit der Inversion und Verkehrung eröffnet. Letztere wird seit der Antike vor allem von literarischen Texten wahrgenommen. Der Vortrag führt an ausgewählten Beispielen vor, welchen Beitrag die Literatur zur Konturierung des Barbarenbegriffs, aber auch zu seiner kritischen Infragestellung geleistet hat.
Zur Person: Jg. 1963, ist seit dem 1. August 2009 Professor für Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Bonn und Leiter der dortigen Abteilung für Komparatistik. Forschungsschwerpunkte: Autobiographische Literatur; Kultur- und Mediengeschichte der Subjektivität, europäische Literatur des 18. bis. 20. Jahrhunderts, Literatur und Ethnographie, marco.finetti@dfg.de Literatur und Globalisierung
Dienstag
09.06.2015
19.30 Uhr
Wolfgang-Paul-Saal
Prof. Dr. Ulrich Eberhard Matthias Schweizer
(Institut für Biochemie und Molekularbiologie)
Gewöhnlich lehren wir, dass der genetische Code universell sei. Darauf beruht, dass man für Menschen pharmazeutisch wichtige Proteine in Bakterien und Hefen herstellen kann. Die Konservierung des genetischen Codes ist auch eines der besten Argumente für den gemeinsamen evolutionären Ursprung des irdischen Lebens. Seitdem der Code in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts geknackt wurde, konnten noch zwei natürliche Erweiterungen gefunden werden. Eine davon, die seltene Aminosäure Selenocystein, kommt auch beim Menschen vor und ist essentiell. Wir erhoffen uns durch da Studium dieser seltenen Ausnahme ein besseres Verständnis für die Proteinbiosynthese im allgemeinen. Inzwischen wurden auch angeborene Erkrankungen gefunden, die den Selenstoffwechsel betreffen. Eine aktuelle Entwicklung in der Biochemie befasst sich mit synthetischen Erweiterungen des genetischen Codes, die kurz vorgestellt werden sollen und illustrieren, wie sehr sich die moderne Biochemie evolutionärer Verfahren bedient.
Zur Person: Seit 2013 Professor der Biochemie, Universität Bonn. Forschungsschwerpunkte: „Selenium transport to and function of selenoproteins within the brain; biosynthesis of selenoproteins and their catalysis; thyroid hormone metabolism and transport into and within the brain”.
Einführung:
Prof. Dr. Gieselmann
Donnerstag
11.06.2015
19.30 Uhr
Wolfgang-Paul-Saal
Zu den besonderen Attraktionen des Programms im SS des Uniclubs gehört das gemeinsam mit dem Verein der Opern-Freunde veranstaltete Sommerliche Konzert. In diesem Konzert bieten Sängerinnen und Sänger der Oper Bonn Kostproben aus dem aktuellen Spielplan und aus ihrem Repertoire.
Dienstag
16.06.2015
19.30 Uhr
Wolfgang-Paul-Saal
Prof Dr. Andreas Schieber
Pflanzen produzieren eine beinahe unüberschaubare Anzahl an sog. Sekundärmetaboliten zum Schutz vor biotischem und abiotischem Stress. Lange Zeit als „Spielwiese der Evolution“ betrachtet und häufig als antinutritiv, teils sogar als toxisch eingestuft, hat mittlerweile ein Paradigmenwechsel seitens der Lebensmittel- und Ernährungswissenschaften in der Einschätzung sekundärer Pflanzenstoffe stattgefunden. Nachdem epidemiologische Studien eine gesundheitsfördernde Wirkung zahlreicher Verbindungen nahelegen, werden die Sekundär-Metabolite derzeit intensiv im Hinblick auf einen Einsatz als Zutaten in funktionellen Lebensmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln untersucht. Darüber hinaus können sie synthetische Additive ersetzen und damit dem Wunsch der Verbraucher nach natürlichen Lebensmittelinhaltsstoffen Rechnung tragen. Im Vortrag werden aktuelle Arbeiten über sekundäre Pflanzenstoffe, insbesondere phenolische Verbindungen, vorgestellt.
Zur Person: Studium der Lebensmittelchemie an der Universität Stuttgart mit Abschluss erstes Staatsexamen 1992; Promotion 1996 zum Dr. rer. nat. am Institut für Lebensmitteltechnologie der Universität Hohenheim; zweites Staatsexamen 1997; Habilitation 2004 für das Fachgebiet Chemie und Technologie der Lebensmittel, anschließend Privatdozentur. 2008-2011 Professor und Canada Research Chair in Functional Foods and Nutraceuticals an der University of Alberta in Edmonton/AB, Kanada. Seit 2011 Inhaber des Lehrstuhls für Lebensmitteltechnologie und -biotechnologie an der Universität Bonn. Arbeitsgebiete: Technofunktionalität und Biofunktionalität sekundärer Pflanzenstoffe, Qualitäts- und Authentizitätskontrolle von Lebensmitteln, Gewinnung von Wertstoffen aus Nebenströmen der Lebensmittelproduktion, Reaktionen phenolischer Verbindungen.
Dienstag
23.06.2014
15.00 Uhr
Rheinufer, Am alten Zoll
Prof. Dr. Gisbert Knopp
Die Führung von Prof. Knopp hat eine zentrale Funktion im Uniclub-Programms, weil sie den Zusammenhang unseres Vereins mit der Universität betont (s. auch die Abbildungen auf den Titelseiten von Uniclub-Kurier 01-20215 und 02-2015).
Beginnend am Alten Zoll, Koblenzer Tor, ehem. kurfürstl. Theater, Hofgarten Südseite, Stockentor, Cour d`honneur, Blaue Grotte-ehem. Vestibül, Schlosskirche, Innenbesichtigung: Festsaal, Senatssaal, Histor. Raumfolge mit Alter Galerie, Michaelsfigur, Aula, Treppenhaus und Garderobe, Arkadenhof mit Ausbau von 1926, Fürstenstraße, Erläuterungen am bronzenen Stadtmodell auf dem Münsterplatz, zurück über Kaiserplatz mit Blick über Poppelsdorfer Allee zum Schloss Clemensruhe, Schlusspunkt unter der Regina Pacis.
Dauer 2 Stunden, Teilnehmerzahl 20 Pers.
Zur Person: Geboren 1941 in Düsseldorf; Studium der Geschichte, Kunstgeschichte, Kath. Theologie, Philosophie in Bonn; 1968 Philologische Staatsprüfung; 1969 Magister Artium; 1972 Promotion zum Dr. phil.; 1970-1974 Wiss. Assistent und Lehrbeauftragter, Universität Bonn; seit 1974 beim Rheinischen Amt für Denkmalpflege, zunächst wiss. Referent in der Kunstdenkmälerinventarisation, seit 1986 Leiter der Abteilung Dokumentation und Bauforschung, zuletzt stv. Landeskonservator; seit 1987 Lehrbeauftragter für Christliche Kunstgeschichte und Denkmalpflege (Universität Bonn); 1992 Ernennung zum Honorarprofessor. Publikationsschwerpunkte: christliche Kunst, rheinische Geschichte und Kunstgeschichte, insbesondere Kurkölns, Architektur des 19. und 20 Jahrhunderts, Denkmalpflege. Seit 2006 Beauftragter für Denkmalpflege und Kunstgut der Universität Bonn - 2007 Ernennung zum Ehrenbürger der Universität Bonn.
Für diese Veranstaltung ist eine möglichst frühzeitige Anmeldung erforderlich!
(eventuell Zweit-Termin)
Dienstag
23.06.2014
19.30 Uhr
Wolfgang-Paul-Saal
Prof. Dr. - Ing. Th. Kötter
Der städtebauliche und wohnungspolitische Diskurs werden gegenwärtig nicht nur durch die gesellschaftlichen Megatrends des demografischen Wandels und der Reurbanisierung sowie durch die städtebau- und umweltpolitischen Zielsetzungen der Innenentwicklung und der Klimaanpassung geprägt, sondern vor allem durch den Mangel an bezahlbarem Wohnraum. Die angemessene Versorgung weiter Teil der Bevölkerung ist angesichts der rasanten Boden- und Mietpreissteigerungen sowie der rückläufigen Anzahl von öffentlich geförderten Wohnungsbeständen in zahlreichen Großstädten Deutschlands mit zunehmend angespannten Wohnungsmärkten gefährdet. Als Ursache der Wohnungsproblematik wird vielerorts ein Versagen der Bodenmärkte konstatiert. Vor allem in den prosperierenden Universitäts- und sonstigen Großstädten kommt daher der kommunalen Bodenpolitik wieder eine erhebliche strategische Bedeutung zu. Baulandstrategien nach dem Vorbild des Münchener Modells der sozialgerechten Bodennutzung sollen den akuten Wohnungsmangel verringern, zu sozial ausgewogenen Stadtquartieren beitragen und einen Beitrag zur Finanzierung der städtebaulichen Infrastruktur und sonstiger Folgekosten der Stadtentwicklung leisten. Im Vortrag werden die Strategien, Anforderungen und Erfolgsfaktoren kommunaler Baulandmodelle im Hinblick auf diese Zielsetzungen umrissen und kritisch diskutiert.
Zur Person: Seit 01.03.2003 Professor für Städtebau und Bodenordnung am Institut für Geodäsie und Geoinformation der Universität Bonn. Forschungsschwerpunkte: Nachhaltige Stadt-, Dorf- und Regionalentwicklung, Kosten der Siedlungsentwicklung.
Einführung:
Prof. Dr. Klaus Borchard
Dienstag
30.06.2015
19.30 Uhr
Wolfgang-Paul-Saal
Prof. Dr. med. Gunther Hartmann
(Institut für Klinische Chemie und klinische Pharmakologie, Biomedizinisches Zentrum)
Wie wir heute wissen, gibt es kaum eine Erkrankung, bei der dem Immunsystem nicht eine wesentliche Rolle in der Krankheitsentstehung zukommt. Das immunsensorische System hat ausgeklügelte Mechanismen entwickelt, um fremde von eigenen, und gefährliche von ungefährlichen Molekülen zu unterscheiden. Wenn diese Feinabstimmung an ihre Grenzen stößt, werden wir krank. Dabei ertasten immunsensorische Rezeptoren die Eigenschaften von Molekülen und entscheiden, ob und welche Immunantwort angestoßen wird. Alle Krankheitserreger tragen Nukleinsäuren in sich, und so sind Nukleinsäuren eine Molekülklasse, für die bereits sehr früh in der Evolution Mechanismen der Immunerkennung entwickelt wurden. Die immunsensorischen Rezeptoren für diese Erkennung verstehen wir allerdings erst seit wenigen Jahren. Diese besitzen eine zentrale Bedeutung bei der Abwehr von Viren und Bakterien, und bei der Detektion von eigenen Zellen, die sich aus der Kontrolle des Zellverbandes herauslösen und unkontrolliert wachsen, die sogenannten Tumorzellen. Besonders gefährliche Viren, Bakterien und Tumorzellen haben Wege gefunden, sich dieser Immunerkennung zu entziehen. Die neuen Einsichten in diese Zusammenhänge führen nicht nur zu einem besseren Verständnis von Erkrankungen, sie führen auch zur Entwicklung von neuen Ansätzen für die Therapie von Infektionen und Tumorerkrankungen, die sowohl im akademischen Bereich als auch über eine Ausgründung aus dem Universitätsklinikum Bonn, die Rigontec GmbH, aktiv weiterverfolgt werden.
Zur Person: Prof. Dr. med. Gunther Hartmann, geb. 7. 12. 1966 in Leutkirch/Allgäu, studierte von 1986 bis 1993 Humanmedizin und promovierte 1994 an der Abteilung für Klinische Genetik in Ulm. Danach wechselte er an die Medizinische Klinik Innenstadt der LMU München, wo er sich nach einem Postdoc an der University of Iowa, USA, habilitierte, und den Facharzt für Klinische Pharmakologie erwarb. 2005 erfolgte der Ruf auf die leitende W2 Professur für Klinische Pharmakologie in Bonn. Nach Rufablehnung in Hannover und Leipzig ist er seit 2007 W3-Professor für Klinische Chemie und Klinische Pharmakologie und Direktor des gleichnamigen Instituts mit Leitung des Zentrallabors des Universitätsklinikums Bonn. Für seine Arbeiten zum Nukleinsäure Immunsystem erhielt er 2012 den Leibniz-Preis der DFG. Seit 2012 ist er Sprecher des DFG Exzellenzclusters ImmunoSensation und seit 2013 Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina.
Dienstag
07.07.2015
18.00 Uhr
Foyer,
Wolfgang-Paul-Saal
Vernissage
Ausstellung Christiane Ahlemeyer
Christiane Ahlemeyer zeigt vom 07.07.2015 bis 10.09.2015 gemalte „Rilke-Hommagen”
Ihre verwobene Bildsprache möge den Betrachter berühren und vermag vielleicht Verbindungen zu Rilkes geschriebenem Wort herzustellen. Im Foyer des Uniclubs Bonn wird sie Bilder zum Thema „Zeit, zeitlos, jederzeit“ ausstellen, die von Mensch und Zeit handeln, von dem was wir tun ... und vom Genuss des Augenblicks.
Es werden auch „kleine Welten“ präsentiert. Diese Bilder sind zeichnerisch gehalten und stellen Eindrücke aus der Welt dar.
Das künstlerische Wirken von Christiane Ahlemeyer ist vielfältig. In ihren Bildern ziehen Gegensätze sich an oder scheinen zu schweben. Ihre Farben können auch ein mildes, müdes Sich-Vereinen sein. Von Nahem betrachtet, sind sie oft abgegrenzt, mit Abstand gesehen, scheinen sie ineinander zu fließen, Leichtes sich mit Leichtem zu verbinden.
Christiane Ahlemeyer, geb. 07.09.1958. In Bielefeld aufgewachsen, lebte sie seit 1986 in Aachen und lebt seit 1997 in Rheinbreitbach bei Bonn. Künstlerische Ausbildung in Aachen und Trier: Leo Brenner, Aachen (Aquarell, Zeichnung), Atelierklasse Prof. Benno Werth, FA Aachen (Aktmalerei, Aktzeichnung), Hubert Lönneke, Bildhauer Aachen (dreidimensionaler Akt, Aktzeichnen). Seit 1997 Mitwirkung in Kunstvereinen. Weiterbildung: Europäische Kunstakademie Trier.
Auszug Ausstellungen (siehe auch www.ahlemeyer-art.de): 1992 Neuer Aachener Kunstverein, 1993 Kornelius Galerie, Kornelimünster, 1997 Landgericht Aachen, 2000 Rheinart 2000, 2002 Schloss Arenfels, 2005 Kunstraum Königswinter, 2008 Little van Gogh Kunstservice, 2011 Kunstforum Palastweiher, 2013 Kunst am Universitätsklinikum Bonn christiane.ahlemeyer@uni-bonn.de
Im Anschluss an die malerischen Hommagen an Rilke findet eine literarische Würdigung von Rilkes Lyrik statt.
Christiane Ahlemeyer
„Welche Wiesen duften Deine Hände”, 2014
Öl auf Leinwand, 100 x 100 cm
Mittwoch
07.07.2015
19.00 Uhr
Foyer, Wolfgang-Paul-Saal
Lothar Hönnighausen
Rainer Maria Rilke (1875 Prag – 1926 Valmont Schweiz)
Mittwoch
15.07.2015
18.00 Uhr
Botanischer Garten
Führung:
Prof. Dr. Maximilian Weigend, Dr. Wolfram Lobin
Nees Institut für Biodiversität der Pflanzen
Mit dem Besuch im Botanischen Garten und der traditionellen Exkursion am darauffolgenden Dienstag findet das Programm des Sommersemesters im Uniclub seinen traditionellen Abschluss.
Dienstag
21.07.2015
9.30 Uhr
Abfahrt Brassertufer
Dienstag
01.09.2015
19.30 Uhr
Wolfgang-Paul-Saal
– gemeinsam mit dem Verein der Opernfreunde –
Freitag
04.09.2015
9.00 Uhr
Abfahrt Brassertufer
Eifelfahrt
Prof. Dr. Wighart von Koenigswald,
Prof. Dr. Christian Ballhaus, Prof. Dr. Ambre Luguet
Prof. Dr. Wighart von Koenigswald, Paläontologe, hat sich u.a. mit der Tierwelt des Eiszeitalters und speziell mit dem Faunenwandel am Ende der letzten Eiszeit – als der Laacher See explodierte – auseinandergesetzt.
Dr. Christian Ballhaus, experimenteller und theoretischer Petrologe, befasst sich mit der experimentellen Modellierung von Aufschmelzungsprozessen im Erdmantel, die zu Vulkanismus führen. Die Eifel um den Laacher See hat in vorgeschichtlicher Zeit diesen Vulkanismus in sehr explosiver Form erlebt.
Dr. Ambre Luguet, Vulkanologin und Geochemikerin, führt seit mehreren Jahren Exkursionen in die Eifel. Sie beschäftigt sich mit der Rekonstruktion der Ausbruchsmechanismen der Laacher See Vulkane anhand der Texturen der pyroklastischen Ablagerungen.
Die Exkursion wird uns in verschiedene Aufschlüsse des jungpleistozänen Vulkanismus in der Osteifel führen. Dort sind die vielfaltigen, oft landschaftsformenden Auswirkungen des Vulkanismus zu sehen. Sie reichen von Lavaströmen über verschiedene Aschenauswürfe bis hin zu pyroklastischen Ablagerungen, die aus einer heißen Gaswolke abgelagert wurden.
Festes Schuhwerk ist für die mäßigen Wegstrecken ebenso erforderlich wie Jacken für den unterirdischen Lavakeller und – gegebenenfalls – ein Regenschutz.
Abfahrt 9.00 Uhr am Brassertufer; Mittagessen in der Vulkan-Brauerei, Mendig; Rückkehr gegen 18 Uhr.
Sonntag
13.09.2015
19.00 Uhr
Theaterbesuch
im Theater im Ballsaal, Endenich
Heute hält niemand mehr Melvilles Moby Dick für ein Jugendbuch, aber die Geschichte vom weißen Wal ist keinesfalls so bekannt, wie es ein solches Meisterwerk der Weltliteratur verdient. Bezeichnenderweise wurde Moby Dick erst im Zuge des Modernismus der zwanziger Jahre entdeckt, als man ein Faible für anspruchsvolle Erzähltechnik und komplexe Symbolik zeigte. Wie es der Uniclub schon bei anderen Inszenierungen des Theaters im Ballsaal (Dostojewski, Camus) erlebt hat, geht der Regisseur Frank Heuel auch in Moby Dick seine eigenen Wege. Aber auch Bühnenbild, Kostüm, Musik tragen zu dieser originellen Inszenierung bei.
Im Anschluss an die Aufführung findet wieder im Rahmen unseres Theaterforums eine Diskussion mit den Schauspielern und dem Produktionsteam statt.
Mittwoch
23.09.2015
18.30 Uhr
Eröffnung der Ausstellung
Der Uniclub Bonn des großen Architekten Oswald Mathias Ungers (1926 – 2007) hat mit seinen einfallsreichen Quadraturen und Kuben schon zahlreiche Künstler zur Weiter-Entwicklung und Variation inspiriert. Das kann man auch wieder in der Ausstellung „Zwischenwelten“ von Barbara Schwinges beobachten.
„Zwischenwelten” erlebt die Künstlerin im Uniclub insofern, als ihr das Gebäude im Zusammenspiel der Menschen, die darin wohnen, lehren und forschen, mit dem Park erscheint. Die Abbildung zeigt, wie wichtig ihr die Offenheit der Architektur ist.
Barbara Schwinges
Der Wartende
Donnerstag
24.09.2015
19.30 Uhr
Schumpeter-Raum
Dr. Dr. h.c. Friedrich Hellmann
Die Bonner Theatersaison 2015/15 – Eine Einführung mit Bild und Ton in das Angebot der Bonner Theater
Montag
28.09.2015
19.30 Uhr
Wolfgang-Paul-Saal
Berthold Heizmann
(Volkskunde Rheinland)
Was eigentlich ist ein Leineweber, und in welches Gefäß gibt man ein Fisternölleken? Die rheinische Küche wartet mit vielen, nicht nur nomenklatorischen Überraschungen auf: Ersteres ist ein Kartoffelgericht und letzteres gehört in ein Schnapsglas. Das Besondere der rheinischen Küche ist zum einen eine lange Tradition des Multikulturellen: „Angefangen bei den Römern ist das Rheinland eine klassische Einwanderungsregion – und alle Migranten haben etwas in die heimische Küche mitgebracht: Die Römer den Wein und manche Obst- und Gemüsesorte, die Franzosen interessante Wurstsorten wie die Andulsch, die Preußen die Kartoffel, die polnischen Zechenarbeiter brachten Salzgurken ins Ruhrgebiet, die osteuropäischen Flüchtlinge nach dem Zweiten Weltkrieg das Pilzesammeln.”
Zur Person: Dr. Berthold Heizmann, geb. 1950 in Friedrichshafen/Bodenseekreis. Dokumentarfilmer und Volkskundler. Bis 2013 Wissenschaftlicher Referent für Volkskunde beim Landschaftsverband Rheinland / LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte, Bonn.
Einführung:
Günther Löffler
Dienstag
06.10.2015
14.00 Uhr
Der Park vereinigt umfangreiche Pflanzensammlungen verschiedenster Gattungen mit Rosen, wertvollen Solitärpflanzen und besonders seltenen Gehölzen. Das milde Klima im Rheinland ermöglicht die Kultur zahlreicher frostempfindlicher, teils mediterraner Gehölze.
Anschließend Einkehr in den Kinkelstuben, Oberkassel, Hauptstraße.
Arboretum und Kinkelstuben sind bequem mit der Bahn Bonn – Bad-Honnel zu erreichen.
Montag
19.10.2015
19.30 Uhr
Schumpeter-Raum
Dr. Rosemarie Wilcken
(DSD Deutsche Stiftung Denkmalpflege)
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) ist eine private Einrichtung und dient der Bewahrung von Kulturdenkmalen. Sie wurde 1985 gegründet und hat ihren Sitz in der ehemaligen Bayerischen Landesvertretung in Bonn. Besonders bekannt wurde sie durch ihre Aktivität im Osten des Landes nach dem Fall der Mauer, als der der desolate Zustand vieler Kirchen und Schlösser und anderer erhaltenswerter Gebäude augenfällig war. Aber die Deutsche Stiftung Denkmalschutz war und ist auch in anderen Teilen der Bundersrepublik tätig, u.a hat sie den Uniclub (histor. Gitter, Umfassungsmauer) unterstützt.
Dr. Rosemarie Wilcken, ehemalige Oberbürgermeisterin von Wismar, war von 2011- 2014 Vorstandsvorsitzende der Deutschen Stiftung Denkmalpflege.
Montag
19.10.2015
Dienstag
20.10.2015
19.30 Uhr
Wolfgang-Paul-Saal
Veranstaltung musste leider ausfallen!
Ludwig-Erhard-Vorlesung
Prof. Dr. Dr. h.c. Blum
Mit den Reformen, die der chinesische Präsident XI eingeleitet hat, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit eine - der Tradition Chinas entsprechend - Revolution von oben ausgelöst. Denn die eingeleitete Korruptionsbekämpfung kann nicht durch Willkür sondern muss rechtsstaatlich erfolgen, sonst ist sie selbst korrupt. Damit zieht das Gedankengut von Kant in China ein. Nicht umsonst zitiert XI regelmäßig Tocqueville und Burke. Europa muss sich angesichts seiner ständigen Kritik an China fragen, wie es mit seiner eigenen Demokratie bestellt ist. Carl Schmitt sagt: Souverän ist, wer über den Notstand bestimmt - das ist in Europa die gänzlich demokratisch nicht unmittelbar legitimierte EZB. Das sollte bescheidener werden lassen.
Prof. Dr. Dr. h.c. Ulrich Blum ist stellvertretender Vorsitzender der Ludwig-Erhard-Stiftung, hat den Lehrstuhl für Wirtschaftspolitik und Wirtschaftsforschung an der Universität Halle-Wittenberg und ist Exzellenzprofessor der VR China und Gastprofessor an der University of International Business and Economics (UIBE), Peking.
Donnerstag
29.10.2015
19.30 Uhr
Wolfgang-Paul-Saal
Prof. Evgenia Valcheva
PhD, DSc, Head of research group Solid State Physics and Microelectronics, Faculty of Physics, Sofia University, Bulgaria
The Nobel Prize in Physics for 2014 honors the invention of blue GaN based LEDs as a component of a new efficient white light sources by I. Akasaki, H. Amano and S. Nakamura. The efforts of developing efficient blue LEDs took more than 30 years and enabled a successful technology of n- and p-type GaN epi-layers and thus – of the first blue LEDs.
While red and green diodes had been around for several years, the invention of blue diodes allowed color mixing that could produce practical white-light LED bulbs. Using blue LEDs, white light can be created in a fundamentally new way giving us long-lasting, energy-efficient and environment-friendly alternatives to older light sources.
The talk will cover important historical points, problems and solutions of crystal growth techniques and research on blue LED structures containing quantum wells and superlattices of InGaN and AlGaN, their optical and electrical properties as well as basic material parameters.
Prof. Evgenia Valcheva, PhD, DSc is Head of research group Solid State Physics and Microelectronics, Faculty of Physics, Sofia University, Bulgaria. Her habilitation was in 1997 (Doc.) and 2015 (Prof.) in condenced matter physics (electrical and optical properties). She conducts research in electronic and optical properties of semiconducting materials in interplay with their structural properties, nanostructured materials, multi-quantum well, superlattices, quantum dots. She authored more than 90 scientific publications and is co-author with I. Akasaki and H. Amano in several papers on quantum wells and superlattices for blue LEDs.
Einführung:
Prof. Dr. Hans Münning
Dienstag
10.11.2015
19.30. Uhr
Schumpeter-Raum
Prof. Dr. Martin Langer
(Mikropaläontologie Steinmann-Institut Bonn)
Es stinkt und schmiert, und ist der Lebensnerv unserer modernen Zivilisation. Tag für Tag verbraucht die moderne Industriegesellschaft 14 Milliarden Liter. Erdöl ist der Rohstoff des 20. Jahrhunderts und die wichtigste Energiequelle der modernen Welt. Wie kaum ein anderer Rohstoff hat Erdöl die Lebensbedingungen und den Erfahrungshorizont des Menschen verändert. Es hat Wirtschaftsimperien geschaffen und die beiden Weltkriege beeinflusst, Männer wie Rockefeller und die Rothschilds zu Multimilliardären gemacht und gleichzeitig die Teilung der Welt in Arme und Reiche entscheidend beeinflusst. Erdöl ist der Stoff, der die Entwicklung der Industriegesellschaften vorangetrieben hat, von dem wir abhängig sind und ohne den unser Alltag aufhören würde zu funktionieren. Doch wie entsteht Erdöl? Wie wird es gefördert und verarbeitet? Was kostet Erdöl an der Quelle, wie viel bezahlt der Verbraucher und wer verdient am Rohstoff Erdöl? Was kann in Anbetracht versiegender Ölquellen und der enormen Umweltprobleme getan werden und wie gehen wir mit dem kostbaren Rohstoff Erdöl um? Wie groß sind unsere Reserven? Was tun angesichts versiegender Ölquellen?
Dieser Vortrag versucht Antworten auf diese Fragen zu geben. Er verfolgt die spannende Geschichte des Erdöls vom Ort seines Entstehens, über modernste Fördertechniken in der Tiefsee, zu Riesentankern, Pipelines und Raffinerien bis zum Endverbraucher an der Tankstelle. Er beleuchtet wie Menschen seit Jahrtausenden Erdöl nutzen und gewinnen – vom Erdöl in Mesopotamien, über Petroleumlampen, bis hin zu gigantischen Förderplattformen und dem modernen Einsatz von Erdöl in Medikamenten.
Dienstag
17.11.2015
19.30 Uhr
Wolfgang-Paul-Saal
Prof. Dr. Eckart Ehlers
Ein Gespenst geht um: Erderwärmung – Klimakatastrophen – Globaler Umweltwandel – und nun gar eine neue geologische Ära: das Anthropozän! „Geology of Mankind“ oder „Geology of Humanity“ sind nur zwei Umschreibungen, die zur Kennzeichnung dieser potenziell neuen Phase der Erd- und Menschheitsgeschichte herangezogen werden.
Der Vortrag wird versuchen, die vielfältigen Facetten des globalen Klima- und Umweltwandels aufzuzeigen, an Fallbeispielen zu vertiefen und dabei die Rolle des Menschen als Verursacher und Betroffener der globalen Veränderungen hervorzuheben. Dabei werden Definitions- und Datierungsfragen des Anthropozän-Konzeptes ebenso angesprochen wie moralisch-ethische Aspekte der veränderten Mensch-Umwelt-Beziehungen.
Dr. Eckart Ehlers, geb. 1938, Prof. em. der Universität Bonn, Promotion (1965) und Habilitation (1970) in Tübingen. Professuren in Gießen, Marburg und seit 1986 in Bonn. 1992-1997 Prorektor der Universität Bonn; Generalsekretär der Internationalen Geographischen Union (1992-2000); Chair Scientific Committee des International Human Dimensions of Global Environmental Change Programm (1996-1999); seit 2004 Mitglied der International Foundation for Science, Stockholm sowie Senior Fellow am Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF) an der Universität Bonn und etlicher anderer nationaler und internationaler Wissenschaftsorganisationen.
Dienstag
24.11.2015
19.30 Uhr
Schumpeter-Raum
Prof. Dr. Georg Satzinger
Der Venezianer Giovanni Battista Tiepolo hat bei seiner Ausmalung des Kaisersaals und des Treppenhauses der Würzburger Residenz (1749-53) die differenzierten programmatischen Vorgaben der Auftraggeberseite mit den Mitteln seiner Kunst im gegebenen Rahmen der Architektur, Ausstattung und Raumfunktion äußerst selbständig und ingeniös verarbeitet. Der historisch gewachsene Status des Würzburger Fürstbistums und Herzogtums Ostfranken, seine Rolle und sein Rang im Reich einerseits, die Bedeutung von mehreren Generationen der Familie Schönborn andererseits und die Sublimierung dessen in einer überwältigend anschaulichen, zugleich ernsthaften und ironischen Bildkunst, die die Möglichkeiten der Gattungen Historienbild und Allegorie geistreich ausschöpft, provozieren die Reflektion über das Verhältnis von Geschichte und Kunst – für die damalige Gegenwart und darüber hinaus.
Dr. Georg Satzinger ist seit 1997 Professor am Kunsthistorischen Institut der Universität Bonn. Nach Studium (Kunstgeschichte, Archäologie, Germanistik) und Promotion (1988) sowie wiss. Assistenz an der Universität Tübingen von 1991-97 wiss. Assistent an der Bibliotheca Hertziana (MPI für Kunstgeschichte) in Rom. 1997 Habilitation an der Universität Münster. Seit 2011 ordentliches Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste. 1992 Hans-Janssen-Preis der Göttinger Akademie der Wissenschaften, 2012/13 Rudolf-Wittkower-Forschungsprofessor an der Bibliotheca Hertziana, Rom. 2005-2013 Erster Vorsitzender des Verbandes Deutscher Kunsthistoriker. Forschungsschwerpunkte: Architektur und Bildkünste der frühen Neuzeit in Italien, besonders Michelangelo; Architektur und Ausstattungskunst in Deutschland im 17. und 18. Jahrhundert
Mittwoch
02.12.2015
19.30 Uhr
Schumpeter-Raum
Prof. Dr. Wighart von Koenigswald
Ein Skelett des American Mastodon steht heute im Hessischen Landesmuseum in Darmstadt. Es wurde 1801 ausgegraben und ist von großer wissenschaftshistorischer Bedeutung. Jefferson nutzte es, um Buffon’s These zur „Degeneration der Neuen Welt“ zu wiederlegen. Aber wie kam der Elefant nach Amerika, und wie kam dieses wichtige Fossil nach Darmstadt? Der Ursprung der Elefantenartigen liegt in Afrika. Von dort breiteten sich mehrere Entwicklungslinien nach Eurasien und Amerika aus, wozu allerdings erhebliche Schwankungen des Meeresspiegels und die Verschiebung der Kontinente erforderlich waren. Damit zeigt die Geschichte der Elefanten den ständigen Wandel dem unser Planet unterworfen ist.
Prof. Dr. Wighart von Koenigswald, Paläontologe, hat sich u a. mit der Tierwelt des Eiszeitalters und speziell mit dem Faunenwandel am Ende der letzten Eiszeit – als der Laacher See explodierte – auseinandergesetzt.
Montag
14.12.2015
19.30 Uhr
Wolfgang-Paul-Saal
Veranstaltung ausgefallen
Prof. Dr. Christa Jansohn
Zum 200sten Geburtstag Adolph Menzels
Adolph Menzel (1815-1905) – bekannt geworden vor allem mit Bildern aus dem Leben Friedrich des Großen – war einer der erfolgreichsten und faszinierendsten Künstler des 19. Jahrhunderts und mit rund 700 farbigen Arbeiten, darunter 150 Gemälden, außerdem 1200 Druckgraphiken, 11.000 Zeichnungen auf Einzelblättern und in Skizzenbüchern sowie 1500 Briefen bei weitem auch einer der produktivsten. Nur äußerst selten wird darauf verwiesen, dass zu seinem Schaffen auch einige Shakespeare-Arbeiten gehören. Der Vortrag möchte versuchen, diese Lücken zu schließen, indem Menzels Shakespeare-Werke genauer vorgestellt und in den kulturellen Kontext der Zeit eingeordnet werden. Zudem wird auf die Wirkungsgeschichte dieser Werke in Deutschland und im englischsprachigen Raum eingegangen.
Zur Person: Christa Jansohn studierte Anglistik, Geschichte, Historische Hilfswissenschaften und Archivkunde an den Universitäten Exeter und Bonn. Magister, Erstes Staatsexamen, Promotion (zu D.H. Lawrence) und Habilitation (zu Shakespeare Apokryphen)an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Seit 2000 Lehrstuhlinhaberin für „Britische Kultur“ an der Otto-Friedrich-Universität, Bamberg. Seit 2005 ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften und Literatur, Mainz, und Fellow am Churchill College, Cambridge (seit 2010)
MIttwoch
16.12.2015
16.00 Uhr
Schlosskirche
Kantor: Miguel Prestia
Grußwort:
Prof. Dr. Reinhard Schmidt-Rost
Reinhard Schmidt-Rost, Prof. f. Praktische Theologie und Universitätsprediger, Studium in Bonn, Mainz und Tübingen, Dipl.psych., Pfarrer in Tübingen und Stuttgart, Prof. in Kiel, und seit 1999 in Bonn.
Anschließend adventliche Teestunde im benachbarten FAZ-Café